
Gesetzliche Richtlinien zur Fiskalisierung in Europa
Was ist Fiskalisierung?
Fiskalisierung bezieht sich auf den rechtlichen Rahmen und die technischen Maßnahmen, die von Regierungen implementiert werden, um eine genaue Erfassung und Meldung finanzieller Transaktionen für steuerliche Zwecke sicherzustellen.
In Europa unterscheiden sich die Fiskalisierungsanforderungen erheblich zwischen den Ländern, aber umfassen typischerweise
- die Nutzung von Fiskalgeräten wie Registrierkassen oder Software, die mit den Steuerbehörden verbunden sind,
- die Ausgabe konformer Belege
- sowie die Echtzeit- oder periodische Übermittlung von Transaktionsdaten an staatliche Systeme
Diese Maßnahmen schaffen ein sichereres und zuverlässigeres Steuersystem, das sowohl Unternehmen als auch Regulierungsbehörden zugutekommt.
Was ist das Ziel der Fiskalisierung?
Fiskalisierung ist das Fundament moderner Steuersysteme und gewährleistet, dass jede finanzielle Transaktion sicher erfasst und den Steuerbehörden gemeldet wird. Im Kern umfasst Fiskalisierung technologiegestützte Maßnahmen wie zertifizierte Software, sichere Geräte oder Echtzeitmeldesysteme, um die Integrität der Finanzdaten zu schützen.
Fiskalisierung bekämpft Steuerbetrug
Einer der Hauptantriebe der Fiskalisierung ist die Reduzierung von Steuerhinterziehung, insbesondere in bargeldintensiven Branchen. Durch die Verpflichtung zur sicheren und manipulationssicheren Transaktionsaufzeichnung wird sichergestellt, dass alle steuerpflichtigen Einnahmen korrekt gemeldet werden.
Fiskalisierung erhöht Transparenz
Fiskalisierungssysteme verbessern die Sichtbarkeit für Steuerbehörden, ermöglichen Echtzeitüberwachung oder schnellen Zugriff auf Transaktionsdaten. Diese gesteigerte Transparenz stärkt das Vertrauen in das System und sorgt für Verantwortlichkeit bei allen Marktteilnehmern.
Wie sieht die Fiskalisierung in Europa aus?
Die Anforderungen an die Fiskalisierung in Europa variieren erheblich von Land zu Land und spiegeln unterschiedliche rechtliche Rahmenbedingungen, technische Infrastrukturen und Durchsetzungsansätze wider.
Je nach den länderspezifischen Vorschriften können Fiskalisierungslösungen
- hardwarebasiert sein, wie manipulationssichere Registrierkassen oder zertifizierte Geräte,
- oder softwarebasiert sein, mit Cloud-Lösungen oder zertifizierten Anwendungen
Hardwarebasierte Ansätze erfordern oft die Installation physischer Geräte am Point of Sale, während softwarebasierte Systeme (Cloud-)Technologie für eine sichere und flexible Datenübertragung nutzen.
In Ländern wie Deutschland, Italien oder Österreich ist auch ein kombinierter Ansatz aus Hardware- und Softwareoptionen möglich.
Werfen wir einen Blick auf die Fiskalsierungsrichtlinien von fünf wichtigen europäischen Märkten, deren Anforderungen und bevorstehende Änderungen.
- Deutschland: Deutschland führte sein Fiskalisierungssystem 2020 durch die Kassensicherungsverordnung (KassenSichV) ein. Die Verordnung schreibt vor, dass alle Kassensysteme mit einer zertifizierten technischen Sicherheitsenrichtung (TSE) ausgestattet sein müssen.
- Österreich: Österreichs Fiskalisierungssystem wurde 2016 eingeführt. Die Registrierkassensicherheitsverordnung (RKSV) basiert auf digitalen Signaturen, um Transaktionsdaten zu sichern und deren Integrität zu gewährleisten. Sie verpflichtet Unternehmen, manipulationssichere Registrierkassen zu verwenden, um alle Transaktionen sicher zu erfassen.
- Spanien: Das spanische Modell konzentriert sich auf die Cloud-Fiskalisierung und ist durch die fünf verschiedenen Steuerbehörden des Landes und unterschiedliche Gesetzgebungen, die verschiedene Arten von Unternehmen betreffen, recht komplex.
- Italien: Italien war das erste Land, das Fiskalisierungsvorschriften eingeführt hat, und befindet sich derzeit in einer Phase der Umstellung auf ein softwarebasiertes Modell.
- Frankreich: Frankreich verfolgt einen softwarezentrierten Ansatz zur Fiskalisierung mit der 2018 eingeführten Regelung, die zertifizierte Kassensysteme vorschreibt.